Inhaltsverzeichnis
ToggleDie Fonds renommierter Persönlichkeiten haben bei Anlegern oft einen bemerkenswerten Bekanntheitsgrad: So auch das Global Portfolio One (kurz: GPO) des Portfoliomanagers Dr. Andreas Beck.
In den letzten Jahren konnte der Fonds große Summen von Anlegern gewinnen und so weist das Global Portfolio One aktuell ein Fondsvolumen in Höhe von rund 598 Millionen Euro auf (Quelle: Offizieller Fondsbericht per 30.09.2024).
„ Erfolgreich wissenschaftlich investieren“ lautet der Slogan auf der GPO-Website.
Das erklärte Ziel des Fonds: Auch als Privatanleger soll man mit wenigen Klicks sein Geld in das Portfolio des bekannten Portfoliomanagers Dr. Andreas Beck anlegen können.
… das war lange Zeit nur Vermögenden und institutionellen Anlegern möglich.
Da stellen sich Anleger natürlich Fragen wie: Basiert das Global Portfolio One auf einer seriösen Anlagestrategie? Wie war die Wertentwicklung der letzten Jahre? Wie sehen Performance und Risiko aus? Wie ist der Fonds im Vergleich zu anderen Anlagen einzuordnen?
Nachfolgend erhalten Sie daher eine Analyse zu Rendite und Risiko, hilfreiche Fondsvergleiche sowie einige Hintergründe zur Anlagestrategie und möglichen Alternativ-Anlagen.
Einige Hintergründe zum Global Portfolio One
Bereits vor dem Launch des Publikumsfonds konnten vermögende Familien auf Basis der Strategie von Dr. Andreas Beck investieren. Die damalige Zielgruppe wurde im Sinne eines Family Office bedient, sodass die Familien exklusiven Zugang zur Strategie von Dr. Andreas Beck erhielten.
Im Buch „Erfolgreich wissenschaftlich investieren“ (Eulogia Verlag) schreibt Dr. Andreas Beck:
„Das Konzept eines ultrastabilen Portfolios ist seit November 2019 als Fonds für institutionelle und seit Januar 2021 auch für Privatanleger investierbar (WKN: A2PT6U).“
„Ultrastabil“ ist dabei der eigens von Dr. Andreas Beck gewählte Begriff: Ob das Portfolio diesem Begriff allerdings wirklich gerecht wird, zweifle ich stark an. Das wird im Verlauf des Artikels anhand praktischer Zahlen aufgezeigt.
Mit dem GPO-Fonds wurde die Idee umgesetzt, dass auch Privatanlegern die Anlagemöglichkeiten zugänglich gemacht werden, welche bislang nur vermögenden Familien und institutionellen Anlegern zur Verfügung standen. Also Strategien, welche ursprünglich „von Profis für Profis“ entwickelt worden sind.
Es existieren daher unterschiedliche Fonds:
- GlobalPortfolioOne (RT), WKN: A2PT6U, ISIN: AT0000A2B4T3
- GlobalPortfolioOne (IT), WKN: A2PT6A, ISIN: AT0000A2B4U1
Beim RT-Fonds – also dem Retail-Fonds (für Privatanleger) – gibt es keine Mindestanlage.
Beim IT-Fonds – also dem Insti-Fonds (für institutionelle Anleger) – gibt es eine Mindestanlage von 5 Millionen Euro. Außerdem ist die jährliche Kostenquote um rund 0,25 Prozentpunkte geringer als beim Fonds für Privatanleger.
Die Kosten des GPO für Privatanleger lauten wie folgt:
- Laufende Kosten von ca. 0,7 % p.a.
- Kein Ausgabeaufschlag
- Keine Rücknahmegebühren
- Keine erfolgsabhängigen Kosten / keine Performance Fee
- Transaktionskosten von < 0,1 % p.a.
Die Anlagestrategie des GPO im Überblick:
- Abdeckung von über 8.200 Aktien (zum Vergleich: MSCI ACWI IMI hat rund 8.800 Aktien)
- 20 % Investitionsreserve, welche in Krisenzeiten eingesetzt werden kann
- Die Investitionsreserve wird vorrangig in klassischen festverzinslichen Euro-Staatsanleihen gehalten
Als Verwaltungsgesellschaft und Fondsmanagementgesellschaft agiert die LLB Invest KAG.
Übersicht von Fondsvermögen, Asset Allocation und Co.
Dass das Fondsvermögen des Global Portfolio One in den letzten Jahren stark zugenommen hat, lässt sich im jährlichen Rechenschaftsbericht gut nachvollziehen. Besonders im Jahr 2021 konnte ein bedeutender Zuwachs erzielt werden.
Wachstum des Fondsvermögens von 6,74 Mio. (2019) auf 490,71 Mio. (2023):
Global Portfolio One – Vergleichende Übersicht 2019 – 2023 (Quelle: Rechenschaftsbericht 2023)
Die Asset Allocation ist aktuell so ausgestaltet, dass die Investitionsreserve rund 20 % beträgt. Der Definition des Global Portfolio One nach würde es sich damit zum momentanen Zeitpunkt um eine „normale Marktphase“ handeln.
Asset Allocation per 30.09.2024 mit rund 78 % Aktien-Anteil und 18,6 % Anleihen-Anteil:
Global Portfolio One – Asset Allocation (Quelle: Auszug aus dem Factsheet per 30.09.2024)
Als Risikoindikator wird laut Factsheet die Einstufung 4 von 7 ausgewiesen:
Global Portfolio One – Risikoindikator (Quelle: Auszug aus dem Factsheet per 30.09.2024)
Zielsetzung des Global Portfolio One laut Basisinformationsblatt:
Global Portfolio One – Ziele (Quelle: Auszug aus dem Basisinformationsblatt)
Die Investitionsstrategie beim Global Portfolio One
Wie man im Buch „Erfolgreich wissenschaftlich investieren“ von Dr. Andreas Beck nachlesen kann, versteht er die Wirtschaft als dynamisches System (also als „Nicht-Triviale-Maschine“).
Kurz gesagt meint er damit, dass solche Systeme eine Eigendynamik besitzen und eine Vorhersage schwierig bis unmöglich ist, welcher Input zu welchem Output führt.
Er kommt in seinem Buch zu dem Schluss: „Langfristige Prognosen sind in der Wirtschaft damit grundsätzlich nicht möglich.“
Nun ist es jedoch folgendermaßen: Jeder Strategie liegen gewisse Annahmen und Vorstellungen über die Zukunft zugrunde. Eine vollkommen „prognosefreie“ Strategie ist daher nur schwer vorstellbar. Denn immerhin basiert auch der Mechanismus des Global Portfolio One auf einigen Annahmen und Theorien (z.B. auf Teilen der modernen Portfoliotheorie).
Daher ist es umso wichtiger, den Mechanismus hinter dem Global Portfolio One zu verstehen, um ihn entsprechend beurteilen zu können.
Der Mechanismus beim GPO im Detail: Investitionsreserve, Nachkäufe & Co.
Der Aktienteil des Global Portfolio One hat die Aufgabe zur Nachbildung der „Welt AG“ – damit gemeint ist der globale Aktienmarkt, sodass das GPO in über 8.200 börsennotierte Unternehmen in Industrie- und Schwellenländern investiert.
Ein wichtiger Unterschied im Vergleich zu Indizes wie dem MSCI World liegt jedoch in der Gewichtung dieser „Welt AG“: Während Weltaktien-Indizes wie der MSCI World die Marktkapitalisierung als Basis nehmen, wird beim Global Portfolio One der Gleitwert-Index herangezogen. Dabei werden bestimmte Kennzahlen wie das Kurs-Buch-Verhältnis und das Kurs-Gewinn-Verhältnis zur Gewichtung der Unternehmen als Grundlage genutzt.
Außerdem ist das Global Portfolio One als Dachfonds organisiert: Im Gegensatz zu einem Aktien-ETF werden die Aktien der Unternehmen nicht direkt gekauft. Stattdessen investiert das GPO in einzelne ETFs, welche wiederum die Aktien der Unternehmen halten.
Die Investitionsstrategie des Global Portfolio One wird in drei Phasen eingeteilt:
- A „Normal“: 80 Prozent Welt AG und 20 Prozent Investitionsreserve
- B „Eigenkapitalknappheit“: 90 Prozent Welt AG und 10 Prozent Investitionsreserve
- C „Eskalation der Eigenkapitalknappheit“: 100 Prozent Welt AG.
Dadurch soll ein antizyklischer Ansatz realisiert werden, bei welchem in Zeiten der „Eigenkapitalknappheit“ überproportional in Aktien investiert wird. Durch diesen Mechanismus sollen Risikoprämien genutzt werden, die Anlegern zugute kommen.
Antizyklischer Ansatz: Nachkäufe durch Investitionsreserve
Das Global Portfolio One investiert in „normalen Marktphase“ keine 100 % des vorhandenen Geldes in Aktien wie es z.B. Aktien-ETFs tun, sondern hat immer eine gewisse Liquiditätsquote: Diese sogenannte „Investitionsreserve“ wird beim GPO vor allem in langlaufende Staatsanleihen mit guter und sehr guter Qualität investiert.
Besonders klassische festverzinsliche Euro-Staatsanleihen sowie inflationsindexierte Anleihen und Schweizer Staatsanleihen bilden diesen Teil ab.
Diese Liquiditätsreserve beträgt in normalen Marktphasen 20 % und soll dann eingesetzt werden, wenn die Kurse „günstig“ sind. Also dann, wenn der Aktienmarkt gefallen ist. Die Idee hinter der Investitionsreserve ist also, dass bei einem Crash günstig Anteile gekauft werden. In einer Krise sollen die Aktienquoten des Global Portfolio One also erhöht werden.
Das begründet Dr. Andreas Beck in seinem Buch damit, dass Investoren in einer Krise höhere Risikoprämien erwarten. Und genau diese Erwartung höherer Renditen soll genutzt werden.
Eine zunächst nachvollziehbare Strategie. Zumindest, wenn man sie in der Theorie betrachtet.
Da stellt sich natürlich die Frage: Wie gut funktioniert diese Strategie tatsächlich? Wie sieht die Wertentwicklung im Vergleich zu anderen Anlagen aus? Und funktionierte die Nutzung der Investitionsreserve bislang tatsächlich in Krisenzeiten?
Tabelle: Was kann eine 20-prozentige Investitionsreserve maximal leisten?
Eigentlich handelt es sich lediglich um ein kleines Rechenexempel, welche Auswirkungen eine Investitionsreserve von maximal 20 % überhaupt haben kann.
Denn einen großen Einfluss hat die Investitionsreserve von maximal 20 % praktisch nicht, wie die folgenden Beispiele zeigen.
Excel-Beispiele zur Investitionsreserve in verschiedenen Szenarios (eigene Darstellung)
In den beiden Tabellen betrachten wir folgende Fälle: In Tabelle 1) einen Crash von -30 % bei Aktien-ETFs, während Renten-ETFs eine Wertentwicklung von 2 % erzielen und in Tabelle 2) einen Crash von -28 % Bei Aktien-ETFs, während Renten-ETFs eine Wertentwicklung von 3 % erzielen.
Diese verschiedenen Szenarios werden bei unterschiedlichen Gewichtungen betrachtet: 100/0 sowie 90/10 und 80/20. Es stellt sich jeweils die Frage: Welche Wertentwicklung hat stattgefunden?
- In Tabelle 1 beträgt der Verlust eines Portfolios aus 100 % Aktien-ETFs -30 % im Vergleich zu -23,60 % bei einer 80/20-Gewichtung. Das entspricht einem Vorteil von 6,40 %.
- In Tabelle 2 beträgt der Verlust eines Portfolios aus 100 % Aktien-ETFs -28 % im Vergleich zu -21,80 % bei einer 80/20-Gewichtung. Das entspricht einem Vorteil von 6,20 %.
Selbst unter optimalen Bedingungen kann dieses Konzept also keine großen Wirkungen erzielen!
Und in der Praxis sieht das nochmal wesentlich schlechter aus, wie die folgenden Analysen zeigen.
Analyse des Global Portfolio One: Wertentwicklung, Krisenmanagement & Risiko
Im Folgenden werde ich eine Analyse des Global Portfolio One durchführen und dabei wichtige Faktoren wie die Wertentwicklung sowie Risikokennzahlen beleuchten.
Hinweis zum Tracking Record: Datenbasis erst seit November 2019 verfügbar
Bis Mitte November 2019 wurde die Strategie des Global Portfolio One lediglich für vermögende Familien umgesetzt. Es gab also noch keinen Fondsmandel, welcher die Investition der Allgemeinheit oder zumindest institutionellen Anlegern über die Börse zugänglich gemacht hätte. Das hat Folgen für die Nachvollziehbarkeit der Wertentwicklung.
Aus diesem Grund ist der Tracking Record des GPO auf ebendiesen Zeitraum begrenzt: Öffentlich einsehbare Daten zur Performance liegen erst seit dem Launch des GPO für institutionelle Anleger vor – also zum Auflagedatum 13.11.2019.
Performance Teil 1: Wertentwicklung
Bei dieser Betrachtung und im Vergleich mit anderen Anlagen (z.B. meinen eigenen Anlagestrategien wie der Global MW Risk managed 100 Strategie) ergeben sich der nachfolgende Verlauf und die daraus resultierenden Performancewerte.
Vergleich der Performance des Global Portfolio One mit Indizes wie dem MSCI World und meinen eigenen Anlagestrategien – 13.11.2019 bis 16.10.2024. Visualisierung durch FVBS Professionell
Auffällig ist der ähnliche Verlauf des Global Portfolio One beim Vergleich mit einem ETF auf den MSCI World. Trotz unterschiedlicher Gewichtungen (Gleitwert vs. Marktkapitalisierung) lassen sich bei der reinen Form des Kursverlaufs nur geringfügige Unterschiede feststellen.
Bei der Betrachtung des gewählten Zeitraums hat der MSCI World-ETF am Ende jedoch eine deutlich bessere Performance als der GPO-Fonds.
Das verwundert aus mehreren Gründen:
- Der Betrachtungszeitraum startet kurz vor dem Corona-Crash. Eigentlich hätte der GPO-Fonds durch den Corona-Crash aufgrund der geringeren Aktienquote (und der höheren Anleihenquote) deutlich geringere Verluste davontragen müssen als der MSCI World. Das würde zumindest die Bezeichnung des angeblich „ultrastabilen Portfolios“ vermuten lassen.
- Die tatsächliche Wertentwicklung des GPO-Fonds kann dem Begriff „ultrastabil“ keineswegs gerecht werden.
- Der Absturz des Global Portfolio One ist zwar tatsächlich etwas geringer, jedoch sieht das nicht nach einem „ultrastabilen Portfolio“ aus.
- Durch die Krisen-Situation hätte der Global Portfolio One außerdem verstärkt Aktien über die Investitionsreserve kaufen müssen – und hätte damit die folgende Aufwärtsphase in voller Intensität nutzen müssen.
- Immerhin sind die Aktienmärkte stark gefallen, sodass die Nutzung der Investitionsreserve bei den anschließend steigenden Kurse für einen „Schub“ hätte sorgen müssen.
- Das war jedoch offensichtlich nicht der Fall: Denn der MSCI World erreicht in diesem Zeitraum ein deutlich besseres Ergebnis. Und das, obwohl der MSCI World zuvor sogar etwas größere Verluste erlitten hatte.
- Hat der Mechanismus der Global Portfolio One also nicht so funktioniert, wie es laut der Investitionsstrategie der Fall sein müsste? Oder was war der Grund für den schwächeren Wertzuwachs in der Folgezeit?
Hinweis: Zusätzlich wird hier der IT-Fonds betrachtet, also der institutionelle Fonds. Der Retail-Fonds für Privatanleger hat wie oben bereits aufgezeigt eine etwas höhere Kostenquote und damit eine geringere Wertentwicklung.
Der Vergleich mit den beiden Fonds meiner Anlagestrategie (MW-Fonds) fällt noch deutlicher aus.
Und im Vergleich zum Durchschnitt aller internationalen Aktienfonds („AF international“) ist das Ergebnis des Global Portfolio One nahezu identisch.
Im Folgenden die tatsächlichen Zahlenwerte der Wertentwicklung der verschiedenen Fonds im direkten Vergleich. Diese sind von oben nach unten sortiert, analog zu ihrem jeweiligen Wertzuwachs.
Die Zahlen verdeutlichen die oben gezeigten Kursverläufe.
Global Portfolio One vs. MSCI World
Da sich das Global Portfolio One auch mit Aktienindizes wie dem MSCI World messen muss, ist ein direkter Vergleich der Zahlen hilfreich.
Der MSCI World ETF im Überblick:
- Wertzuwachs: 80.185,61 €
- Wertzuwachs in %: 80,19 %
- Wertentwicklung p.a.: 12,69 %
Der Global Portfolio One (IT) im Überblick:
- Wertzuwachs: 49.700,00 €
- Wertzuwachs in %: 49,70 %
- Wertentwicklung p.a.: 8,53 %
Bei einer Einmalanlage von 100.000 € ergäbe sich damit die deutliche Differenz zwischen MSCI World und GPO in Höhe von 30.485,61 € im Wertzuwachs: Und das bereits über den kurzen betrachteten Zeitraum von rund 5 Jahren.
Die Differenz bei der annualisierten Rendite in Höhe von 4,16 % mag auf der ersten Blick nicht so bedeutsam erscheinen wie die Differenz im Wertzuwachs: Jedoch darf der Zinseszinseffekt nicht vergessen werden, welcher solche Unterschiede über lange Zeiträume betrachtet auf ein Vielfaches anwachsen lassen kann.
In diesem Zusammenhang wird sich mancher Anleger vielleicht fragen: Was nützt die Gewichtung des GPO (nach Gleitwert) im Gegensatz zur Gewichtung nach Marktkapitalisierung wie im MSCI World überhaupt? Denn die Zahlen der letzten Jahre sprechen nicht unbedingt für diese Strategie.
Performance Teil 2: Krisenmanagement und Volatilität
Der Corona-Crash hat viele Fonds und Portfolios auf die Probe gestellt: Denn gutes „Krisenmanagement“ zeichnet sich nicht nur durch gute Ideen aus, sondern durch die praktische Umsetzung im Krisenfall sowie die Ergebnisse für die Anleger.
Da stellt sich die Frage: Konnte das Global Portfolio One tatsächlich Tendenzen in Richtung eines angeblich „ultrastabilen Portfolios“ aufweisen? Hat der Anlagemechanismus so funktioniert wie von Anlegern erwartet?
Risiko-Ertrags-Matrix von 13.11.2019 – 16.10.2024:
Schaut man sich die beiden Faktoren „Wertentwicklung“ und „Volatilität“ des Global Portfolio One (IT) an, so wird schnell klar: Die Wertentwicklung liegt deutlich unter vielen anderen Anlagemöglichkeiten.
Was man dem Global Portfolio One zugute halten muss: Dafür war jedoch auch die Schwankungsbreite reduziert. Die Volatilität lag unterhalb der anderen Anlageoptionen.
Man kann also sagen: Ja, eine gewisse Abschwächung von Marktunsicherheiten und Schwankungen konnte demnach im betrachteten Zeitraum stattfinden. Das lässt sich unter anderem auf den größeren Anleihen-Anteil zurückführen.
Trotzdem lautet eine bedeutende Frage: Wieso konnte das Global Portfolio One nicht gestärkt aus dem Corona-Crash hervorgehen?
Denn in der (wenn auch kurzen) Krisenzeit beim Corona-Crash hätte das Global Portfolio One durch seine Mechanik einen Vorteil haben müssen.
Immerhin lautet eine häufige Kritik an Aktienindizes wie dem MSCI World, dass sie Krisen ungebremst ausgeliefert sind. Doch auch die Investitionsreserve des Global Portfolio One konnte (zumindest den Zahlen nach) nicht die Wirkung entfalten, die sich manche Anleger wahrscheinlich gewünscht hätten.
Performance Teil 3: Corona-Crash im Detail
Der Corona-Crash hätte ja eigentlich die (angeblichen) Stärken des Global Portfolio One aufzeigen müssen: Hat sie jedoch nicht, wie man nochmal in der Detailansicht zum Corona-Crash analysieren kann.
Das Global Portfolio One hat fast identisch wie der „AF International“ abgeschnitten (also wie der Durchschnitt der internationalen Aktienfonds). Im Vergleich zu meiner persönlichen Anlagestrategie hat sich der GPO-Fonds trotz des Crashs schlecht entwickelt.
Auch eine größere Beimischung von Gold hätte dem Global Portfolio One renditetechnisch gut getan.
Im Folgenden die Detail-Analyse des GPO-Fonds mit anderen Anlagen im Chartvergleich:
GlobalPortfolioOne vs. Alternativen während Corona 01.01.2020 bis 29.05.2020
Die Tabellenansicht mit den konkreten Werten veranschaulicht diese Entwicklung:
GlobalPortfolioOne vs. Alternativen während Corona 01.01.2020 bis 29.05.2020 Tabelle
Kann die Investitionsreserve also wirklich das halten, was sie verspricht? Die Antwort muss klar lauten: Nein!
Insgesamt ist die Strategie den Zahlen nach weder in „normalen Marktphasen“ noch im vergangenen Crash-Szenario überzeugend.
Wollen Sie sich lieber persönlich von einem Profi beraten lassen?
Mit meiner jahrelangen Erfahrung als Finanzberater kann ich Sie in kurzer Zeit zur besten Anlageform für Ihre individuelle Situation beraten. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Ihr Geld für Sie arbeitet!
Erfahrungen, Kritik und Fazit zum Global Portfolio One
Dr. Andreas Beck hat mit dem Global Portfolio One ein Anlagekonzept auf einer fundierten wissenschaftlichen Basis entwickelt: Und dieses Anlagekonzept nutzen mittlerweile nicht nur vermögende Familien, sondern auch institutionelle Anleger und Privatanleger.
Der Anlagemechanismus des GPO und die dahinterstehenden Konzepte haben sicherlich eine Berechtigung. Jedoch zeigt sich in der Praxis kein positives Bild von Wertentwicklung und Risikomanagement!
Denn Kritik muss durchaus geübt werden: Einerseits spricht Dr. Andreas Beck von einem „ultrastabilen Portfolio“ und andererseits davon, dass „Langfristige Prognosen in der Wirtschaft grundsätzlich nicht möglich sind“. Wie kann ein Portfolio ultrastabil sein, wenn die Prognosefähigkeit generell angezweifelt wird? Dass diese beiden Aussagen also durchaus Raum für Diskussionen geben, ist offensichtlich.
Performance und Krisenmanagement sind jedenfalls deutlicher Anlass zur Kritik am Global Portfolio One!
Ein Kritikpunkt, welchen manche Anleger vielleicht am Global Portfolio One finden könnten: Der Fonds ist als Dachfonds organisiert. Das bedeutet, dass er die Kosten der ETFs, in welcher er investiert, mittragen muss.
Fairerweise muss man hier sagen, dass diese Kosten nicht stark ins Gewicht fallen: Die beiden ETFs mit der größten Gewichtung im GPO haben lediglich Kostenquoten zwischen 0,03 % und 0,07 %:
- SPDR S&P 500 UCITS ETF (Acc) / IE000XZSV718 / Gewichtung: 16,70 % / TER: 0,03 %
- db x-tr MSCI USA Idx UCITS ETF Exch.Tr Fd Cl 1C USD / IE00BJ0KDR00 / Gewichtung: 14,85 % / TER: 0,07 %
Würde der Fonds direkt in die entsprechenden Wertpapiere investieren, könnte das unter Umständen zu geringeren Kosten führen. Insgesamt ist die Kostenquote (TER) des Global Portfolio One ist mit 0,7 % p.a. durchaus im unteren Bereich, trotzdem fällt sie größer aus als bei klassischen ETFs.
Meiner Meinung nach ist das tatsächliche Verhalten und die Wertentwicklung des Global Portfolio One ein größerer Anlass zur Kritik:
Stellt man die Wertentwicklung auf den Prüfstand und schaut sich Risikokennziffern an, fällt auf: Der Mechanismus konnte nicht zu 100 % überzeugen.
Die fundierten wissenschaftlichen Erkenntnisse mögen zwar ihre Berechtigung haben, jedoch ist für Anleger natürlich das praktische Ergebnis wesentlich wichtiger. Auch die beworbene „Prognosefreiheit“ des Global Portfolio One darf kritisch diskutiert werden.
Andere Portfolios (und sogar Indizes wie der MSCI World) konnten sowohl von der reinen Wertentwicklung her als auch vom Verhalten im Krisenfall deutlicher überzeugen.
Die Anlageprodukte, welche ich Ihnen zur Geldanlage empfehlen würde, (wie bspw. das Anlagekonzept Global MW Risk managed Strategie kombiniert mit einem Mix aus Alternativen Investments (Photovoltaik oder gerade jetzt antizyklisch Wohnimmobilien und z.B. Logistik) eignen sich aktuell nach meiner Meinung sehr gut für einen individuelles Vermögensmanagement und bieten zum einen börsenunabhängig planbar attraktive Renditen auch jenseits der 6 % p.a. nach Kosten (Prognose) und sind auch gerade bei den börsennotierten Investments sehr schnell und flexibel anpassbar.
Kontaktieren Sie mich gern über mein Formular oder auch unter meiner Nummer 040-78899-108. Ich analysiere mit Ihnen gern gemeinsam Ihre Situation und entwickele mit Ihnen ein auf Sie zu geschnittenes strategisches Finanzkonzept.
Die hier gemachten Informationen sind nicht in Einklang mit Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt worden und unterliegen auch keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.
Die in dieser Information dargestellten Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse. Die in dieser Information gegebenen Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für eine künftige Wertentwicklung.